Remis im Kampf um den Klassenerhalt für die 1. Mannschaft
Da war mehr für uns drin, könnte man meinen. Aber wir hatten auch großes Glück.
Für den wichtigen Wettkampf der Hessischen Verbandsliga Nord gegen die Schachfreunde von „Brett vor’m Kopf Ffm II“ hatten wir uns viel vorgenommen. Zwei Punkte sollten es schon sein, damit der angestrebte Klassenerhalt schon frühzeitig in trockenen Tüchern sein möge.
Zunächst wurden die Partien von Dirk und dem Berichterstatter kurz nach der Eröffnungsphase in völlig ausgeglichener Stellung Remis gegeben. Es wäre unvernünftig gewesen, mit Gewalt auf Gewinn zu spielen. Das führt meistens nur ins Verderben.
Dann war es an Eugenia, Remis anzubieten. Überraschenderweise nahm sich der Gegner viel Zeit, um einzuwilligen, stand er doch gar nicht mal so berühmt. Nun gut, vielleicht war das Ergebnis gegen den deutlich höher eingestuften Gast dann doch in Ordnung.
Eine Stunde später musste Behrang am ersten Brett ebenfalls alle Gewinnversuche einstellen. Mehr als Remis gab die Stellung nicht her.
Also ein Zwischenstand von 2-2. Und nun überschlugen sich die Ereignisse. Eduard hatte in gewohnter Manier mit druckvollem Spiel eine sehr aussichtsreiche Stellung aufgebaut. Nur noch ein paar Schwächen am Königsflügel erzwingen und der gegnerische König hätte es ohne jeden Schutz sehr luftig gehabt. Und dann ein Idsteiner Fingerfehler, der zum Figurenverlust mit baldiger Aufgabe führte. Jetzt lagen wir sogar im Rückstand, wo es doch zu diesem Zeitpunkt gar nicht so schlecht aussah.
Und dann geschah das oben erwähnte Glück. Andreas baute sich bedrohlich vor dem gegnerischen König auf, warf Alles nach vorne. Aber irgendwie konnte sich der gegnerische König mit Hilfe eines einsamen Läufers sicher fühlen. Ihm war einfach Nichts anzuhaben. In der Zwischenzeit brach Andreas alle Brücken hinter sich ab und ließ zwei gegnerische Freibauern marschieren. Die Uhr tickte gnadenlos und beide Spieler mussten rasche Züge ausführen. Albert als Wettkampfleiter notierte die Züge, und man wunderte sich langsam ein wenig, warum der Gast aus Frankfurt seine Züge in aller Seelenruhe ausführte, zwischendrin sogar aufstand, wo doch seine Bedenkzeit in wenigen Sekunden abgelaufen sein würde. Und dann aus heiterem Himmel seine Zeitüberschreitung. Zwei Züge musste er noch machen. Jeder Zug gewann, aber nach den Schachregeln hatte er die Partie verloren. Wieder Ausgleich.
Jetzt Eugen. Mit Grünfeld-Indisch sollte der Gegner bezwungen werden. Aber der gewünschte Erfolg wollte sich einfach nicht einstellen. Die Stellung war äusserst kompliziert. Selbst die inzwischen versammelten Kibitze waren sich nicht einig in der Stellungseinschätzung. Die Spieler machten abwechselnd gute und schlechte Züge. Im Schach gewinnt aber immer derjenige, der den vorletzten Fehler macht. Oh je, Führung für Frankfurt.
Aber keine Sorge; es spielte ja noch Dimitri (links am Brett sitzend) gegen einen ehemaligen Hessenmeister. Und hier warteten zwei verbundene Freibauern am Damenflügel auf ihren Einsatz. Erst noch einige Schwerfiguren abtauschen und dann können die Bauern rennen. Dimitri hat diesen technischen Teil tadellos absolviert und so das 4-4 Unentschieden gerettet.
Weitere Fotos vom Geschehen finden sich in der Fotogalerie.
Also, besser einen Punkt als gar keinen haben, aber zwei wären noch besser gewesen. Nun gut, dann werden wir eben Alles daran setzen, weitere Punkte im nächsten Wettkampf am 2. Februar im Heimspiel gegen die Schachfreunde aus Vellmar einzusammeln.