Hessenschach 13/09

  • Titel- Hattrick für Senioren- Hessenmeister FM Georg Haubt
  • Ein trauriger Tag: SV Wiesbaden steigt freiwillig ab!
  • Die Hessischen Einzelmeisterschaften sind ent-ostert
  • GM Alojzije Jankovic siegt beim 1.Gelnhäuser Schnellschach Open
  • Und weitere Open ohne Ende…

Titel- Hattrick für Senioren- Hessenmeister FM Georg Haubt

218 SpielerInnen, und damit eine beibehaltende leicht steigende Tendenz der Teilnehmerzahlen, verzeichnet erneut die Offene Hessische Senioren- Einzelmeisterschaft, wie immer, veranstaltet in Bad Sooden-Allendorf.

Es war die neunte offene hessische Senioren- EM, und das 25.Seniorenturnier insgesamt an diesem Ort.

Für den Hessenmeister der beiden Vorjahre, Oberligaspieler und FIDE-Meister Georg Haubt vom SV Oberursel, war der diesjährige Meistertitel die tabellentechnisch konsequente Weiterentwicklung: nach Platz 7 in 2011 und Platz 5 zuletzt sprang diesmal der 3.Platz in der Gesamttabelle heraus. Ein Titelhattrick reinsten Wassers. Herzlichen Glückwunsch! Und was folgt dann in 2014?

Vor ihm landeten der Vorjahres- Gesamtsieger, IM Evgenij Piankov aus der Ukraine, und als Turniersieger schließlich FM Hans Werner Ackermann vom SC Hansa Dortmund.

Hessen-Silber ging an den nordhessischen Lokalmatador Wolfgang Haase, der insgesamt Fünfzehnter wurde.

Und Bronze in der Landeswertung ging schließlich an den Frankfurter Dr.Helmut Biller.

Leider ist es nach all den Jahren der Offenen Meisterschaften der Senioren nicht gelungen, eine hohe Beteiligung der hessischen Senioren zu generieren. 35 Hessen sind bei weit über 200 Teilnehmern doch etwas wenig, selbst wenn man die Vorjahre und erst recht die nicht offenen hessischen Meisterschaften zum Vergleich hinzuzieht.

–> http://hessische.schach-chroniken.net/50hem_historie.htm

Ein trauriger Tag: SV Wiesbaden steigt freiwillig ab!

Da bereits zum 1.Mai 2013 die Vereine der 1.Bundesliga ihre Bereitschaft erklären mussten, ihren erspielten Platz in der höchsten deutschen Spielklasse einzunehmen, kam es bereits wenige Tage nach dem Klassenerhalt zum Schlussgong für den Wiesbadener SV: nach reiflichem überlegen, und tiefem Blick in die Kassen entschloss man sich zum Rückzug aus diesem kostenlastigen Projekt.

Es gibt wahrscheinlich nicht viele Vereine in Deutschland, die von Sponsoren und Mäzenen mal abgesehen, so gute Randbedingungen aufweisen können: eigenes Vereinsheim in Topausstattung, Toplage, engagierter Vorstand, Historie und Tradition, sogar Nationalspieler wohnen in der Nähe.

Doch auch Städte wie Bochum (Opelwerke) und Aachen (sogar Allemania ist pleite) können selbst nur mit dem Rücken zur Wand stehend nicht teure Bundesliga- Wünsche erfüllen. Eine Landeshauptstadt wie Wiesbaden anscheinend erst Recht nicht. Ist doch der Länderfinanzausgleich Schuld?

Viernheim, zwar badischer Schachverband, aber dennoch hessisch, ist zwar aufgestiegen, doch noch nicht übern Berg und läßt die Mitglieder entscheiden.

Ein insgesamt trauriges Kapitel, und wollen wir hoffen, das es der SVW, wie auf deren Webseite angekündigt, es aus eigener Kraft wieder schafft.

Vielleicht ist auch der eigene Landesverband wieder mehr in der Lage seine Vereine zu unterstützen, sicher nicht mit Geld. Aber das vor 10 Jahren begonnene Geplapper um angebliche mögliche Sponsorengelder aus dem Bereich der Pharmaindustrie wurde schnell leise, sehr leise. Geblieben ist nur der Aufruf zur „wissenschaftlichen“ Unterstützung der Pharmaindustrie mit der „Doping im Schach“- Kampagne. Wer stützte hier eigentlich wen?!

Auf das die wirklichen Sachthemen wieder an Wert gewinnen mögen, da gibt es hinreichend viele!

–> http://www.wiesbadener-schachverein.de/?q=node/334

–> http://dsb.schach-chroniken.net/1bl

Die Hessischen Einzelmeisterschaften sind ent-ostert

Schon etwas genauer hinschauen muss man, wenn man die neueste Entwicklung in der Terminplanung des Verbandes entdecken will. Eher als Randnotiz kann man lesen, das die Hessenmeisterschaften nicht mehr wie seit Gründung des Verbandes an Ostern ausgetragen werden, sondern zeitlich versetzt nach Christi Himmelfahrt den neuen Platz zugewiesen bekommen haben.

Diese für nicht wenige überraschende Entwicklung muss erstaunen: in der Vergangenheit tat man sich recht schwer, alte Zöpfe abzuschneiden, auch wenn eigentlich eine positive Entwicklung erwartet werden konnte.

In diesem Fall machte man dann doch recht kurzen Prozess.

GM Alojzije Jankovic siegt beim 1.Gelnhäuser Schnellschach Open

Eine durchaus gelungene Premiere gelang dem gastgebenden SC Gelnhausen für sein 1.Schnellschach Open, das bei 90 Teilnehmern von dem kroatischen Großmeister Alojzije Jankovic gewonnen wurde. Er setzte sich gegen 7 weitere Großmeister durch, allen voran Igor Khenkin vom Wiesbadener SV, der Dritter wurde.

Schnellschach- Großmeister, diesen Titel könnte man dem zweitplatzierten FM Igor Zuyev durchaus zuordnen, denn er bot auch hier wieder die von ihm unter erschwerten zeitlichen Bedingungen bekannte unglaubliche Sicherheit und Leistungsstärke.

Erster Nicht- Titelträger wurde Jens Gottschalk vom Wiesbadener SV auf Platz 4.

Seine bärenstarke Saison in der diesjährigen Oberliga bestätigte der Neuberger Azubi Christopher Seifert in diesem Turnier. Vor dem großen Rest der Titelträger landete er auf Platz 7!

Und nur für außenstehende überraschend ist der 15.Platz von Sonja Maria Bluhm vom SV 1920 Hofheim. Zwar auf Platz 40 in der Startrangliste geführt bestätigt sie ihren spielerischen Aufwärtstrend beeindruckend.

Die Stadthalle liegt zwar etwas versteckt „irgendwo“ in Gelnhausen, bietet aber besten Komfort für bis zu 150 Teilnehmer; dann könnte es eng werden. Wird es auch, wenn es ein 2.Gelnhäuser Schnellschach Open geben sollte.

–> http://www.sc-gelnhausen.de

–> http://hessische.schach-chroniken.net/bezirk/04-mvs/54007/2013/GSSO/gsso_foto.htm

Und weitere Open ohne Ende…

Wer zu spät kommt, den bestraft manchmal nur die Turnierleitung: wer jetzt noch bei der Frankfurter Stadtmeisterschaft einsteigen wollte, muß bis nächstes Jahr warten. Zwei Großmeister führen das Teilnehmerfeld der 157 Spieler an, die bei dieser über 100 Jahre alten Turnierserie an die Bretter gehen. Am Montag beginnt die 2.Runde.

Historisch betrachtet zu den bekanntesten und erfolgreichten Spielern zählt mit Sicherheit Walter Jäger, der 1913 geboren, noch mit 22 Jahren seine erste Frankfurter Stadtmeisterschaft gewann. 1950 gewann er dann die letzte von 5 Meisterschaften, zahlreiche weitere Bezirks-, Hessen- und sogar Deutsche Pokale kamen hinzu.

Schon 1976 verstorben wäre er in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Zunächst beim SV Bornheim 1926 aktiv, wechselte er noch 1933 zu den Schachfreunden Frankfurt und blieb „seinem“ Klub auch dann treu, als die Königsspringer Frankfurt (ehemals Heddernheim) lauter und immer lauter riefen.

Diesen Klub gibt es heute schon nicht mehr, aber Walter Jäger bleibt vielen unvergessen. Die Frankfurter Stadtmeisterschaft 2013, in memoriam Walter Jäger, trägt ihren Teil jetzt dazu bei. Eine Galerie großformatiger Fotos erinnert in der Leichtathletikhalle ab der 2.Runde an den kommenden Montagabenden (außer Pfingsten!) an diesen populären Frankfurter.

–>http://fsm.schach-chroniken.net/

Was hier nicht mehr geht, gelingt noch bei den vielen, allein in Hessen angebotenen Schachturnieren:

Christi Himmelfahrt, da war doch was?! Nicht nur in Deutschland werden zahlreiche Open an diesem Brücken- Wochenende gespielt.

Zum einen ist es in diesem Jahr das 7.Ried Open, das am kommenden Donnerstag beginnt und noch einige Teilnehmer in der Spielerliste vertragen kann.

–> http://www.ried-open.de/

Kein Riesen- Turnier, aber auch in Hessen, und auch am gleichen langen Wochenende: das 5. Schachopen von Haiger, noch im Lahn-Dill-Kreis, aber schon fast in NRW.

http://www.c4chessclub.de/Joomla/Medien/Datei/Schachopen_Haiger_2013

Das Schachtage von Griesheim, auch schon an Christi Himmelfahrt gespielt, jetzt aber erst mal auf Pfingsten gerutscht….

http://schachverein-griesheim.de/schachtage/2013/

…und kollidiert damit auch schon mal mit dem Pfingst- Jugendopen in Gernsheim:

http://www.sk1980gernsheim.de/

Hessens größtes Turnier, das Rhein-Main-Open in Bad Homburg, hat bereits weit über 200 Teilnehmer verzeichnet, und es sind noch gut 3 Wochen bis zum Turnierbeginn. Wer da also noch mitspielen möchte, sollte schnell handeln bzw überweisen. Zum Open bietet der gastgebende SK Bad Homburg auch ein Simultan mit sympathischen Großmeister Vlastimil Hort. Bitte säär!

http://www.rhein-main-open.de

Deutsche Frauen- Meisterschaften der Landesverbände 2013 in Braunfels

Überschneidend zum Bad Homburger Open spielen die Frauen um die Meisterschaft der deutschen Landesverbände, weswegen die in Bad Homburg so gut wie gar nicht, aber in Braunfels gehäuft auftreten.

Gruß

Euer

Hans D. Post