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- Nieder-Erlenbacher Schnellschachopen
- Hofheimer Schnellschachopen
- Nieder Schnellschach-Open
- Mannschaftskämpfe haben begonnen
- Karl-Heinz Maeder verstorben
- Termine
Nieder-Erlenbacher Schnellschachopen
Seinen Vorjahreserfolg wiederholen konnte der Internationale Meister Stefan Solonar, als er erneut vor starker Konkurrenz das 3.Nieder-Erlenbacher Schnellschachopen gewann.
Er setzte sich noch vor dem eigentlich für solche Turniere auf Sieg abonnierten FM Igor Zuyev, der wie er beim SC Heusenstamm spielt, und brachte mit sieben Siegen und einem Remis einen halben Zähler mehr wie Zuyev auf die Punktewaage.
Während Solonar damit nur eine Partie gegen den wie einen Löwen um sein Preisgeld aufspielenden Patrick Chandler verlor, dieser wurde dann Vierter, blieb Zuyev als Einziger ungeschlagen.
Dritter und zugleich bester Senior im Feld wurde IM Yuri Boidmann vom SC Heimbach/Wied.
Die Jugendwertung ging einmal mehr an Robert Baskin vom TuS Makkabi Frankfurt auf Platz 9, und Beste bei den Frauen wurde Jasmin Breitweiser von den Schachfreunden Frankfurt.
Die schon routinierten Organisatoren von der Schachabteilung der TSG Nieder-Erlenbach 1888 sorgten für eine ausgezeichnete Rund-um-Betreuung der 62 Teilnehmer, wo also neben gestiegener Qualität auch die Quantität wieder nach oben ging.
Wer, und wie, in diesem Jahr noch so alles dort gespielt, steht alles hier:
–> http://hessische.schach-chroniken.net/bezirk/05-frankfurt/55044/archiv/ness_historie.htm
Hofheimer Schnellschachopen
Parallel ging am gleichen Wochenende der SV Hofheim mit einem zweitägigen Event auf Sendung: dem Familien- Schnellschach am Samstag folgte ein offenes Schnellschach- Turnier am Sonntag.
Unter 22 Teams mit 44 Teilnehmern konnte sich das Duo Dieter und Samuel Minor aus Wiesbaden mit einem halben Brettpunkt, also nach Zweitwertung, vor den favorisierten Binaries Lobzhanidze/Heymann und Kaulfuss, beide aus Hofheim, durchsetzen.
28 Teilnehmer, nur mag man da sagen, fanden denn am Folgetag den Weg zum Einzelspiel an gleiche Stätte.
Unter insgesamt 5 Titelträgern konnte sich überraschend Hendrik Zimmermann vom SC König Nied durchsetzen, vor IM Dieter Pirrot vom gastgebenden SV 1920 Hofheim.
Bester Jugendlicher auf Platz 3 wurde Denis Mager vom TuS Makkabi Frankfurt, und die Preise für die beste Frau und den besten Senior im Feld gingen an die Gastgeber: Sonja Maria Bluhm auf Platz 8 und Helmut Kaulfuss auf Platz 13.
–> http://www.sv1920hofheim.de
Nieder Schnellschach-Open
Wieder eine Woche später ging es in Nied an die Schnellschachbretter.
53 Teilnehmer trieb es in den Frankfurter Westen, und 12 Titelträger waren wie üblich auf die vorderen Plätze favorisiert.
Die Revanche für Nieder-Erlenbach gelang dabei IM Matthias Dann (Sfr.Berlin), der einen halben Punkt vor IM Stefan Solonar als Sieger durchs Ziel ging.
Der nach ELO und Titel favorisierte Großmeister Vitaly Kunin wurde überraschend nur Dritter.
Die Sonderpreise gingen an Yuri Boidman vom SC Heimbach/Wied (Platz 4, bester Senior), Lev Yankelevich von der SG Trier (Platz 19, bester Jugendlicher) und Astrid Fröhlich-Dill vom SV Hofheim (Platz 35, beste Dame),
Mannschaftskämpfe haben begonnen
70 Mannschaften, und, von einigen kampflosen Brettern abgesehen, damit weit über 500 Spieler, gingen zum Auftakt der Saison 2013/14 an die Bretter in den Staffeln der hessischen Spielklassen auf Landesebene.
Marburg nahm durch einen erst recht in der Höhe überraschenden Sieg gegen Korbach den souveränen Platz 1 in der Hessenliga ein.
In den beiden Verbandsligen führen der Frankfurter TV und Ladja Roßdorf mit jeweils 6 Brettpunkten die jeweilige Staffel an.
Nicht ganz so eindeutig sieht es in den vier Landesklassen aus: Langenbieber im Norden mit 7 Brettpunkten, Bad Nauheims und König Nieds jeweils zweite Mannschaft führen mit 6 Brettpunkten im Osten und im Süden, während im Westen Biebertal und Wetzlar mit gleicher Brettpunktezahl an der Spitze liegen.
zur Übersicht:
–> http://hessische.schach-chroniken.net/hsv/20132014/mk/50mk.htm
Karl-Heinz Maeder verstorben
Im Alter von 64 Jahren verstarb das große deutsche Schachtalent der 70er Jahre: Karl-Heinz Maeder.
Die Familie Maeder zog es 1956, die unruhige Lage am Rande der geteilten Hauptstadt vor Augen, nach Frankfurt, wo es bereits eine verwandschaftliche Basis gab.
Und eigentlich war Schach gar nicht sein Ding, sondern eher Fußball und Tischtennis, doch ein komplizierter Beinbruch setzte dieser möglichen Karriere ein jähes Ende. Die Langeweile verkürzte ihm der Vater mit Schach, und er blieb danach Caissa treu.
Die Gegner gingen ihm bald aus, und dem Umzug nach Preungesheim folgte 1962 der Eintritt bei Viktoria Preußen in Eckenheim. Von da an ging es aus der Kreisklasse steil bergauf:
Karl-Heinz Maeder war schachlich gesehen hyperaktiv, denn weil es früher nicht genügend Turniere gab, wandte er sich gleichzeitig dem Fernschach zu. Ein Onkel aus der DDR konnte ihn mit Erzeugnissen aus dem Sportverlag versorgen, und so war er eröffnungstheoretisch voll auf der Höhe, was das Establishment in Frankfurt und Hessen bald zu spüren bekam.
Und man wurde auf ihn aufmerksam: 1965, noch mit 16 Jahren, spielte er für Grünweiß bei der Frankfurter Stadtmeisterschaft, und musste die lokalen Meister im Endspiel noch entwischen lassen. 1966 war er schon nahe dran am ersten großen Ziel, wurde Zweiter, und siegte dann dreimal hintereinander in dem zu dieser Zeit immer noch sehr angesehenen Frankfurter Turnier.
Sein Vater verstarb recht früh in dieser Zeit, und Schach lenkte ihn perfekt von diesem Schicksalsschlag ab. Er startete zunächst durch, und das Rad drehte sich immer schneller.
Zu seinen Frankfurter Erfolgen gesellten sich zwei Landesmeistertitel bei der hessischen Schachjugend, und diese qualifizierten ihn für Deutsche Jugend- Meisterschaften, die er auch gewinnen konnte.
Ende der Sechziger Jahre schließlich lockte die FIDE mit den ersten Jugend- Europameisterschaften in Groningen. Vor Maeder gewann noch ein gewisser Anatoli Karpow den Cup, nach ihm weitere Spieler der späteren Weltspitze. Sein Sieg dort brachte ihm Einladungen für die Meistergruppen des IBM Turniers von Amsterdam, wo er Zweiter wurde und eine IM Norm erspielte, und des Hoogoven- Turniers in Wijk aan Zee.
Nur fünf Jahre waren seit seinem ersten Mannschaftskampf gegen Bad Vilbel, ganz unten, bis zu seinem bemerkenswerten Auftreten in den Niederlanden, wo er in die europäische Spitze vorstieß, vergangen.
An der Seite von Robert Hübner, auch in Groningen siegreich, und Helmut Pfleger wurde er noch in die Auswahl der Studenten- Weltmeisterschaften in der DDR und nach Israel ans zweite Brett gerufen.
Die Einladung zum IGM Turnier zu Bad Pyrmont nach der Deutschen Einzelmeisterschaft brachten nicht mit weiteren IM Normen den erhofften Durchbruch, und nach einem früh abgebrochenen Studium der Wirtschaftswissenschaften folgte, auch aus gesundheitlichen Gründen, eine Neuorientierung: beruflich ging es mit einer Inspektoren- Laufbahn bei der Stadt Frankfurt weiter, wo er im weiteren Lauf der Zeit auch blieb, der schachsportliche Fokus wurde mehr auf häusliche Analyse und Fernschach gesetzt.
Nach den frühen Erfolgen in Frankfurt war zunächst Grünweiß Frankfurt auf dieses Talent aufmerksam geworden, doch die Musik spielte beim Stadtrivalen Königsspringer. Wie viele andere folgte er dem unwiderstehlichen Ruf dieses Klubs.
Maeder wurde zu vielen Länderkämpfen eingeladen, und er spielte sie gerne mit. Er war umgänglich und spielstark, zudem der perfekte Analytiker für Hängepartien, und taktisch sehr beschlagen.
Nach knapp 10 Jahren bereits spielte er 1971 seine 500. Turnierpartie in einem Länderkampf der BRD gegen Rumänien.
Doch sehr früh setzten ihm gesundheitliche Probleme zu, die es ihm nicht lange erlaubten, Schach auf hohem Niveau zu spielen. Fernschach blieb so die einzige wirkliche Option, und er nutzte sie.
Königsspringer nahmen keine Rücksicht auf Schwächephasen, und so wechselte Maeder wieder zu Grünweiß, gewann in 1977 wieder ein viertes und letztes Mal die Frankfurter Stadtmeisterschaft, und nahm sich dann eine Auszeit vom Schach.
Anfang der achtziger Jahre klopfte er bei den Schachfreunden Frankfurt an, oder war es umgekehrt, jedenfalls fand er hier sein schachliches Zuhause und blieb.
Maeder hat nie einen Computer besessen, oder eine Schach- Datenbank benutzt, außer auf Papier, und er wurde trotzdem ein starker Fernschach- Großmeister, gewann im Einzelkampf den 1.Weltpokal und mit der Mannschaft olympisches Gold.
Mit Aufkommen der bezahlbaren Rechenmonster verlor er das Interesse am Fernschach. Wieder ging es ihm auch gesundheitlich schlechter.
Noch 2009 und 2010 spielte er bei Hessischen Einzelmeisterschaften mit, doch anders als 1982 in Bergen-Enkheim war er meilenweit vom Sieg entfernt, und er beendete seine Karriere nach insgesamt 875 Nahschach- Turnierpartien.
Mit knapp über Sechzig ging es jetzt bereits in den Vorruhestand, vor wenigen Monaten schließlich der letzte Schlag für ihn , als seine Mutter verstarb.
Am 5.September 2013 starb Karl-Heinz Maeder. Es war auch vorbei mit seinem Lebensmut.
Termine
Und schon ist der erste Monat der neuen Saison wieder rum, und wir sind bereits im Oktober angekommen, wo neben den lokalen Spielklassen nun auch Bundes- und Oberligen an den Start gehen.
Während die Senioren am kommenden Freitag wieder für die alljährliche Schnellschachmeisterschaft in Rodenbach an den Start gehen, laden die Friedberger Schachfreunde erneut zu den Burgfestspielen zum Saisonauftakt der Frauen- Bundesliga in das Bürgerhaus nach Friedberg-Dorheim ein.
Freitag, Samstag und Sonntag wartet mit den drei Klubs aus Bad Königshofen, Halle und Großlehna ein anstrengendes Programm auf die Deutschen Vizemeisterinnen aus der Wetterau.
Frontfrau Melanie Ohme verpasste nur knapp eine IM Norm beim jüngst beendeten Bremer GM Turnier, dazu gibt’s einen hübschen Beitrag hier:
http://www.radiobremen.de/fernsehen/buten_un_binnen/video51334-popup.html
Wer sich noch ein wenig auf das Friedberger Wochenende einstimmen möchte kann das hier tun, mit dem Schach-Videoclip – Saisonvideo 2011/12 zu „Das ist der Moment“ von den Toten Hosen:
http://www.schachfreunde-friedberg.de/videoclip.htm#Video:321.:32FBL
Eine Woche später geht es für den einzigen Klub des hessischen Schachverbandes in der 1.Bundesliga an die Bretter, und der SV Griesheim geht mit Reisepartner SC Viernheim auf die Reise nach Berlin.
Schöneck und Hofheim sind in der Staffel Süd, Wiesbaden im gefährlichen Westen auf Punktejagd. Schafft wieder einer den Aufstieg in die höchste Klasse?
Nur sieben(!) hessische Mannschaften gehen in der Oberliga an den Start, unter ihnen Hessenmeister SC Heusenstamm.
Und für die Jugend bereitet der SK 1858 Gießen am Samstag, den 26.Oktober wieder ein Schnellschach- Open um den Galeriepokal vor, dem eine Woche später ein für alle Schachfreunde offenes Schnellturnier folgt.
Infos zu allen Turnieren finden sich im Veranstaltungskalender:
–> http://hessische.schach-chroniken.net/termine.htm
Gruß
Euer
Hans D. Post