Hessenschach 16/13

Jetzt anmelden zur Offenen Frankfurter
Stadtmeisterschaft Chess960!
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  • IM Boris Margolin gewinnt Niddatal Open
  • 3. Youth Classic fördert den Schach-Nachwuchs
  • Terminvorschau

 

IM Boris Margolin gewinnt Niddatal Open

Der Deutsche Schachbund richtete erst ab 1990 eine Schnellschachmeisterschaft auf nationaler Ebene aus, kann sich aber durchaus damit brüsten, mit Einbeziehung der Schnellschachmeisterschaften der DDR schon eine seit 1975 bestehende Meisterschaft im Portfolio zu haben.

Noch vor dem DSB wurde im Jahr 1989 im Hessischen Schachverband um die erste Schnellschachmeisterschaft gespielt, und für einige Jahre blieb das Turnier in Oberursel beheimatet.

Und im Bezirk Frankfurt war man noch früher als der Landesverband (war man das nicht immer?!), wenn auch nur wenige Wochen, und spielte in Klein Karben die erste Aktivschach- Einzelmeisterschaft aus.

Ein neu gegründeter Schachklub, die im FV Berkersheim beheimatete Schachabteilung, hervor- oder übergegangenen aus einer ebensolchen bei der TG Nieder-Erlenbach, lotete im letzten Jahr die Möglichkeiten einer Wiederbelebung der Schnellschachmeisterschaft im Bezirk 5 aus und erzeugte mit dem Niddatal Open einen viel versprechenden Neuanfang.

Obwohl man davor mit dem Nieder-Erlenbacher Schnellschachopen wesentlich erfolgreicher schon für einige Jahre unterwegs war, ließ man sich vom dann doch verhaltenen Start mit nur 34 Teilnehmern im vergangenen Jahr nicht davon abhalten mit noch mehr Energie den Nachfolger anzubieten; und behielt recht!

69 Teilnehmer bedeuten auch in der Historie der Schnellschachmeisterschaften des Bezirks Frankfurt eine beachtliche Marke, und nur einmal, 1990, kamen mehr. Noch bemerkenswerter aber war die Spielstärke, die zur 15. Meisterschaft zusammenkam.

Zwei Großmeister und sieben Internationale Meister waren natürlich auf den Titel vorgemerkt, aber es lauerten natürlich auch titellose Helden auf die große halbe Stunde.

Wer das Turniergeschehen der letzten Wochen nicht zuletzt durch Lektüre dieser Newsletter verfolgt hat, den wird es nicht allzu sehr überraschen, dass IM Boris Margolin vom SV Oberursel der neue Schnellschachmeister im Bezirk Frankfurt wurde. Schon in Bensheim und in Bad Vilbel glänzte er im Kreise starker Konkurrenz, musste aber jeweils den Platz ganz oben anderen überlassen.

Seinen Score von 6 Siegen und 3 Remis ohne Niederlage konnte niemand egalisieren, was die erbrachte Leistung nochmals aufwertet. Damit wurde der Turniersieger auch gleichzeitig Meister des Bezirks, was man im Vorhinein nicht unbedingt erwarten konnte.

Auf Rang Zwei kam IM Jacek Dubiel, ebenfalls vom SV Oberursel, durchs Ziel und blieb wie Margolin ebenfalls ungeschlagen, aber eben mit einem Remis mehr belastet.

Und bei dem Teilnehmerfeld etwas überraschend kam Patrick Chandler vom SC König Nied zu einem ausgezeichneten dritten Platz nach Wertung, noch vor GM Vitaly Kunin aus Mörlenbach. Beide boten mit 7 Siegen und zwei Niederlagen das kompromissloseste Schach aller Teilnehmer und wurden zumindest zum Teil dafür belohnt.

Der für Frankfurter Verhältnisse etwas abgelegene Veranstaltungsort in Nieder-Erlenbach war offensichtlich kein Hindernis für diese Beinahe-Rekordteilnahme.

Und den Teilnehmern wurde von der SAALBAU Frankfurt ein ausgezeichneter Spielsaal eröffnet, wo die treuen und fleißigen Seelen des Vereins auch eine ausgezeichnete Verpflegung anboten.

Eine nur wenige Stunden nach Turnierende komplett vorliegende Webseite zeigt nicht nur Tabellen und Einzelergebnisse, sondern auch Scorecards und Fotos. Letztere sind durchaus sehenswert und werden auch nach Jahren noch die eine oder andere Erinnerung an die Teilnahme wach werden lassen. Und so soll es denn auch sein!

–> http://nto.chess-open.net

 

 

3. Youth Classic fördert den Schach-Nachwuchs

Des Öfteren wurde zu gegebenen Anlässen in diesem Newsletter die allzu nachlässige Turnierplanung bei der Terminfindung seitens des Landesverbandes bemängelt, nun macht der Verfasser scheinbar wohl den gleichen Blödsinn.

Während in Bad Soden an einem Freitag für eine Dauer von 4 Tagen das Youth Classic Turnier mit fast 90 Teilnehmern, aufgeteilt in drei Open unterschiedlicher Altersklassen, an den Start ging, wurde in Nieder-Erlenbach am gleichen Wochenende die Schnellschachmeisterschaft des Bezirks ausgetragen. Der Turnierleiter war in beiden Fällen derselbe. Geht das denn?!

Ja, offensichtlich, muss man wohl sagen, aber während der Turnierleiter des Bezirks Frankfurt im Norden der großen Stadt weilte, wurde weit im Westen davon von einem eingespielten Team die Veranstaltung einfach weitergeführt.

Und beide Veranstaltungen wiesen letztlich neue Rekordstände auf, bzw verfehlten wie in Nieder-Erlenbach diesen nur knapp (mitspielen wollte der Turnierleiter dann doch nicht auch noch:-). Eine Kannibalisierung blieb also aus. Waren die Termine doch gut gewählt, vielleicht sogar gewollt?

Von all dem bekamen die jugendlichen Racker in der Hasselgrundhalle in Bad Soden natürlich nichts mit, und wer sich insbesondere als Außenstehender zu Beginn der Runde im Saal aufhielt, musste erstaunt feststellen, wie still solch ein Raum gefüllt mit Jugendlichen sein kann.

Die Youth Classic sind als reines U14- Turnier entstanden, und so erstaunt es Insider wenig, wenn der größte Pokal an den Sieger des U14- Youth Opens ausgehändigt wurde. Mit 38 Teilnehmern, alle im Bereich der vier Jahrgänge von 2002 bis 2005, war es das nach Teilnehmerzahl größte Teilopen der Youth Classic.

Mit Jonas Gallasch von der SG Porz hat sich hier einer der drei Favoriten durchgesetzt, der zudem einer der jüngsten in diesem Feld war. Paula Ruppert vom SC Flörsheim kam mit einer sehr soliden Turnierleistung, die nur am dritten Tag von einer Periode der Schwäche unterbrochen wurde, als Sechste ins Ziel und konnte sich damit über den zusätzlichen Girls Cup nebst Preis freuen. Zweiter im U14- Open wurde, ungeschlagen wie der Sieger, Martin Bayer vom SK Gründau, und Bronze schließlich ging an Daniel Schwarz von der SG Idstein.

Die U10 als Kids Open mit 36 Teilnehmern wurde eine eindeutige Angelegenheit für den insgeheim auch klaren Favoriten Bennet Hagner vom Frankfurter TV. Nach neuen Runden hatte er nur ein Remis abgegeben, und das gegen den Turnierzweiten Alexander Lorenz vom SV Bergwinkel, der dann wie Raphael Policarpo (Heusenstamm) und David Bondarevsky (Makkabi Ffm) mit zwei Punkten Abstand auf dem geteilten zweiten Platz ankamen. Rosalie Werner von der VSG Offenbach konnte sich in dieser Klasse über den Gewinn des Girls Cup und den damit verbundenen Preis freuen.

Neu im Vergleich zu beiden vorangegangenen Turnieren der Jahre 2014 und 2015 war die Einführung einer Altersklasse U18, die die Jahrgänge 1998 bis 2001 bedient. Leider war diese Gruppe unterdurchschnittlich besetzt, denn nur 14 Teilnehmer traten an. Zwei davon, Elijah Everett von den Schönecker Schachfreunden, und Pascal Neukirchner vom SK Gründau, waren die klaren Ratingfavoriten und machten denn auch, tja, Zahlen lügen nicht, den Turniersieg unter sich aus.

Den direkten Vergleich der Beiden konnte aber Pascal Neukirchner in der 3. Runde für sich entscheiden, und da er im weiteren Verlauf nur noch ein Remis abgab, und somit als Einziger ungeschlagen blieb, gewann er folgerichtig auch dieses Juniors Open. Der dritte Platz ging an den Bad Sodener Frederik Stobbe und der Girls Cup nebst Preis an Carolin Diener vom SK Bad Homburg.

Wenn schon der Großteil der Preise an die Gäste ging, so ließ sich der SC Bad Soden dann doch den Preis für die beste Vierermannschaft nicht nehmen.

Der mit dem die Turnierorganisation bewältigende Chess Tigers Schachförderverein co-gastgebende SC Bad Soden zeichnete für die Bewirtung und Betreuung der Gäste verantwortlich und erledigte diese Aufgabe weit mehr als nur zufriedenstellend.

Die Hasselgrundhalle als Veranstaltungsort ist schon ein wenig in die Jahre gekommen, litt auch unter der erst wenige Wochen zuvor beendeten Nutzung als Zwischenunterkunft für Flüchtlinge, befand sich also noch in einer Art Renovierungsmodus. Geht aber alles…

88 Teilnehmer lassen nach 32 im ersten und 57 Teilnehmern im zweiten Jahr durchaus aufhorchen und darauf hoffen, dass auch einige andere der ansonsten für ihre Jugendarbeit bekannten Vereine der nahen Umgebung ihre Zurückhaltung bei der Teilnahme etwas aufweichen. Es ist ein Turnier, das ohne Frage die Leistung der schachspielenden Jugendlichen fördert und ihnen auch Spass macht!

Auf der Turnier- Webseite, die mit Ausnahme des Seitensprungs des Turnierleiters am Samstag rundenaktuell gepflegt wurde, finden sich alle Tabellen, Ergebnisse, Scorecards und auch Fotos. Die Notationen, die allesamt erfasst werden, lassen leider noch etwas auf sich warten. Auf den Seiten des Chess Tigers Training Centers finden sich umfassende Berichte über einzelne Tage der Veranstaltung.

–> http://yc16.chess-tigers.de
–> http://chess-tigers.de/

 

 

Terminvorschau

Samstag, 15. Oktober: noch scheint es freie Plätze beim Galeriepokal in Gießen zu geben, aber eine Anreise auf „Gut Glück“ könnte damit enden, dass man lediglich nur noch zum Shoppen antreten kann.

Donnerstag, 20. Oktober: die Hansestadt Korbach lädt zum 8. Open ein und momentan deutet alles darauf hin, dass die Teilnehmerzahl von 200 Spielern geknackt werden wird.

Freitag, 28. Oktober: schon wieder Bad Soden! Die Vorrunde zur Deutschen Amateurmeisterschaft lockt mit Qualifikationsplätzen für die Endrunde in Niedernhausen im kommenden Jahr, und schon weit über 300 Teilnehmer sind gemeldet.

Montag, 07. November: 7. Offene Frankfurter Stadtmeisterschaft Chess960 in Bad Soden

ab 24. November: Heusenstamm- Sparkassen Open mit A, B und U14 Turnier. Das könnte zum ersten Male ausgebucht sein, also nicht zu lange mit der Anmeldung zögern!

Alle Turniere, und noch andere darüber hinaus, sind mit einem Link zur jeweiligen Turnierseite im Veranstaltungskalender der schach-chroniken.net zu finden:

–> http://hessische.schach-chroniken.net

Gruß

Euer

Hans D. Post