Hessenschach 18/01

Jetzt anmelden zur Offenen Blitzmeisterschaft in Frankfurt!
http://bezirk-frankfurt.schach-chroniken.net/55bem_historie.htm

 

  • Offenes Jahreswechselturnier in Gießen 
  • Wolfgang Schöbel Gedenkturnier 2017 
  • Schnellschach Open Mainaschaff zum Jahresabschluss 
  • Schnell- und Blitzschach- WM 
  • Mehr Schach …. 

 

Nachdem es jahrelang in Sachen Schach beim Jahreswechsel doch eher beschaulich zuging, die letzten Dettinger Schachtage sind ja auch schon wieder 5 Jahre her, sind in diesem Jahr gleich drei Turniere zwischen Weihnachten und Neujahr angesiedelt worden.

 

Offenes Jahreswechselturnier in Gießen

Der SK 1848 Gießen hat einen seiner Schwerpunkte bei der Förderung des Schachs auf die Veranstaltung von offenen Turnieren gelegt. Neben dem Gießener Open, einem Revival aus den 90er Jahren, und dem Galeriepokal, einem samstäglichen Schnellschachturnier in einem Einkaufszentrum, ist nun schon zum zweiten Male das an zwei Tagen angesetzte Jahreswechselturnier an den Start gegangen.

Nach den knapp über 50 Teilnehmern aus dem Jahr zuvor sind die 45 aus diesem Jahr zunächst ein Rückschritt, bei Betrachtung und Miteinbeziehung der gleichzeitig stattgefundenen Veranstaltungen in Schöneck und Mainaschaff aber durchaus erklärbar.

Und vergleicht man diese Durchführung zum Beispiel mit einer hessischen Schnellschachmeisterschaft und den Ressourcen, die dort verbraten werden, dann schneidet man in Gießen wesentlich besser ab. Der alte, feine und dennoch wichtige Unterschied, ob man eben will oder stets muss, kommt hier wieder deutlich im Ergebnis zum Vorschein.

Ach ja, es gab auch Resultate: mit FM Gerd Euler hat sich der Turnierfavorit nach ELO durchgesetzt. Seine zwei Verlustpartien zeigen, wie hart umkämpft das Turnier war, zumal er sich auch nur nach Zweitwertung durchsetzen konnte.

Entscheidend für den Turniersieg war der Gewinn der Partie gegen den zweitplatzierten IM Anatoly Donchenko vom gastgebenden SK Gießen, der sich mit 8,5 Punkten auch nur nach Zweitwertung von Platz Drei absetzen konnte.

Dieser ging an den vereinslosen Jacob Sevall, der immerhin den Turniersieger bezwingen konnte.

–> http://www.sk1858-giessen.de/Offene-Turniere/Jahreswechselturnier

 

Wolfgang Schöbel Gedenkturnier 2017

Der „Eppertshäuser Patzer“ trauerte in der Ausgabe 1984 ganz besonders dem Weggang eines Spielers nach, jedoch zeigte man zwischen den Zeilen durchaus Verständnis für diese Entscheidung des Wolfgang Schöbel, der sich damals der schon einige Jahre bestehenden, aber ansonsten eher neuen Schachabteilung der Frankfurter TG anschloss. Statt Abstieg in die UV- Klasse ging es in die genau andere Richtung.

Doch schon nach wenigen, durchaus erfolgreichen Jahren in Frankfurt, zog es den sympathischen Dieburger Anfang der 90er Jahre nach Schöneck; wo er denn auch blieb. Bis zuletzt, sieht man mal von einer Fokussierung auf das Betriebsschach mit Beginn des neuen Jahrtausends ab.

Schon über ein Jahr ist es nun her, dass man die traurige Nachricht über das plötzliche Ableben von Wolfgang Schöbel erhielt, der viel zu jung verstarb, und nun wurde zwischen den Jahren ein Gedenkturnier für ihn veranstaltet.

Die Bekanntmachung und Verbreitung dieser Nachricht erfolgte in einer eher für Schöbel üblichen Art: leise, ruhig, sanft, zurückhaltend. Was in diesem Falle leider nur zu 24 Teilnehmern führte. Nun, der Zusatz „2017“ lässt die Möglichkeit offen, dass es sich nicht nur um eine einmalige Veranstaltung handeln sollte und dass damit manche Vergessenes nachholen könnten.

Wie auch immer: im ansehnlichen Teilnehmerfeld gelang IM Hagen Poetsch ein eindeutiger Sieg, und er musste lediglich eine Niederlage gegen die zweitplatzierte WIM Kateryna Dolzhykova einstecken. Der gesellschaftliche Hinweis für die Freunde des Boulevards sei erlaubt, sofern keine Namensverwechslung vorliegt, dass es sich bei Dolzhykova um die ehemalige Ehefrau von Sergei Karjakin handelt.

–> http://www.schachfreunde-schoeneck.de

 

Schnellschach Open Mainaschaff zum Jahresabschluss

Jedes Jahr nehme ich es mir neu vor, quasi als guten Vorsatz für das alte Jahr, endlich mal wieder nach Mainaschaff zu fahren und am Schnellschach- Open teilzunehmen, doch irgendetwas kommt doch immer dazwischen.

44 andere hatten da eine festere Einstellung gefunden und ergaben so für den unterfränkischen Klub eine mehr als passable Teilnehmerzahl, vielleicht die zweitbeste überhaupt.

Die meisten Turniersiege über die Jahre dürfte wohl IM Klaus Klundt davon getragen haben, und auch in 2017 holte er sich den Turniersieg; knapp nach Zweitwertung vor Patrick Chandler vom SK König Nied und Christian Künstler von den Neuberger Sfr.

–> http://www.sk-mainaschaff.de/Jahresabschlussturnier.html

 

Schnell- und Blitzschach- WM

Erst Ende der 80er Jahre beschloss die FIDE die Einführung von Schnellschach- Weltmeisterschaften und legte verbindliche Turnierregeln dafür fest. Erst im Jahre 2003 gab es eine, und bis 2012 bis es die einzige, durch die FIDE anerkannte Schnellschach-WM, die natürlich von Viswananthan Anand gewonnen wurde. Natürlich deshalb, weil er zu diesem Zeitpunkt schon die Hälfte seiner insgesamt elf inoffiziellen Schnellschach- WMs, den Chess Classic in Frankfurt und Mainz, gewonnen hatte.

Ab 2010 war es mit diesen gigantischen Veranstaltungen in der Rheingoldhalle in Mainz leider vorbei, und ein wenig bescheidener, zumindest nach Anzahl der Teilnehmer, geht es nun ab 2012 unter dem Hut der FIDE weiter.

Und nach sieben Jahren Pause hat der Tiger mal wieder seine Zähne gezeigt und der Schnellschach- Weltmeister 2017, diesmal gekürt im Aaudi-Arabischen Riad, heißt mal wieder: Viswananthan Anand. Und damit gehen herzliche Glückwünsche in die Wahlheimat nach Bad Soden!

–> https://de.wikipedia.org/wiki/Weltmeister_im_Schnellschach

 

Mehr Schach ….

Blitz- Weltmeister wurde übrigens an gleicher Stelle Magnus Carlsen, und wer auch mal wieder ein wenig um Titel blitzen möchte, kann dies am kommenden Samstag ab 14 Uhr in der Frankfurter Nordweststadt tun:
–> http://bezirk-frankfurt.schach-chroniken.net/55bem_historie.htm

Und wer sich fit halten möchte, bis FIDE oder DSB oder diverse andere schlafende Verbände endlich dem Zug Chess960 freie Fahrt einräumen, der kann sich an den folgenden Montagabenden in Bad Soden (aufgemerkt: Home of the Rapidchess World Champion!) zu dieser zwar immerhin in den FIDE Regeln festgeschriebenen, aber auch genauso offiziell ignorierten Variante des Schachs der Zukunft den Feinschliff holen:

–> http://www.schach-chroniken.net/cttc/b9c960_historie.htm

 

Na denn, alles Gute in 2018!

Gruß

Euer

Hans D. Post