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Anfang November: Frankfurter Chess960 Open —> http://fcs.chess-open.net
Ende November: Heusenstamm Sparkassen Open —> http://hso.chess-open.net
- ChessBase lernen, oder: ein Auto ist nicht nur eine Truhe
- Reden wir mal über Berkersheim
ChessBase lernen, oder: ein Auto ist nicht nur eine Truhe
Man kann sich einfach nur Auto kaufen und dort einfach nur Dinge deponieren, halbwegs sicher wegschließen, und ansonsten auf den Rest der Funktionalität verzichten. Schließlich weiß man ja wie alles funktioniert, warum also benutzen. Ja, für eine reine Truhenfunktionalität sicher etwas überdimensioniert, wie der Preis auch, aber is’so.
Wer alles aus seiner Truhe herausholen will, fährt damit nicht nur regelmäßig, sondern lernt auch noch dazu. Auch mit speziellen Fahrkursen zur Beherrschung von Gefahrensituationen.
„OK, komm‘ endlich zur Sache!“
Wer sich ein Produkt aus dem Hause Chessbase kauft, hat meist den gleichnamigen Topartikel im Warenkorb, oder Fritz oder eines der anderen Schachmonster.
Wirklich billig sind keine Produkte aus dem Hause, aber auch nicht überteuert. Leistungsstark eben. Und zu teuer wirklich nur dann, wenn man nur ein paar eigene Züge darin deponiert.
Welche Funktionen sich noch in Chessbase „verbergen“, zeigt ein zweitägiges Seminar an diesem Wochenende im Chess Tigers Training Center in Bad Soden. Niemand geringerer als André Schulz von der Kundenbetreuung der Hamburger Firma Chessbase wird dieses Seminar leiten und auch jede Menge Fragen beantworten.
Der Chefredakteur des deutschsprachigen Chessbase-Internet-Auftritts kann aus einer Fülle von Anwendungsbeispielen berichten, und diese Auftritte sind zudem sehr selten.
Also: Lust auf ein Schleudertraining mit Chessbase, Fritz & Co? Das ist auch was für die Jüngsten!
Aber, weil es nur noch wenige freie Plätze gibt, sollte man direkt mit dem Chess Tigers Training Center Kontakt aufnehmen und sich einen Platz sichern. Ist leider ein Last-Minute- Angebot, aber immerhin.
Über das Training Center: http://www.chess-tigers.de
Über Schachtrainung mit Chessbase: http://www.chess-tigers.de/cttc_si_cb_mb_te.php
Reden wir mal über Berkersheim
Es war einmal ein Schachspieler, das mag so 10 Jahre etwa her sein, der hatte offensichtlich zu viel Zeit, aber auch die Idee, im Nord-Nord-Osten Frankfurts einen Schachverein zu gründen.
Und weil Ressourcen knapp sind, und allgemeine Sportvereine, die schon Abteilungen haben und immer auf der Suche nach neuen Angeboten sind, auch damals ortsgerecht vorhanden waren, passte der Deckel recht genau auf den Eimer.
Und die Schachabteilung in der TSG Niedererlenbach war geboren.
Nun war der initiierende Schachspieler recht häufig auf Schachturnieren unterwegs, und so kam irgendwie die Idee auf, sich mittels eigenem Turnier im Veranstaltungskalender der Schachwelt vorzustellen. Die Idee zur Ausführung eines Schnellschach- Turniers war geboren und wurde auch sogleich umgesetzt.
Irgendwie war die stürmische Romanze zwischen der Schachgruppe und dem Hauptverein aber dann doch eine recht kurze, es kam zu Missverständnissen und Reibereien, und schon war die Liebe erloschen.
Das gerade mal bekannt gewordene Schnellschachturnier in Niedererlenbach stand damit nach nur drei Jahren schon wieder vor dem Aus. Immerhin: jeweils gut 60 Teilnehmer und mit Siegern wie FM Matthias Dann und IM Stefan Solonar hatte man doch recht viel Spaß gehabt.
Die Schachgruppe war wohl im Kopf etwas mobiler als der tragende Verein und man fand 2015 verbandstechnisch ein neues Zuhause beim FV Berkersheim 1974. So weit, so gut.
Es war einmal ein durchaus progressiver Schachbezirk in der Mitte Hessens, und ein durchaus rühriger, zugleich spielstarker Vorsitzender. Der hatte recht viele Ideen, wie man Schach werbewirksam nach draußen bringen kann, und „Schach spielen“, dass heißt „Turniere veranstalten“, sah er dabei als eine der Kernaufgaben.
Da kamen die gerade frisch „erfundenen“ Schnellschachmeisterschaften, die man griffiger mit Aktivschach umschrieb, gerade recht. Wir bewegen uns hier am Zeithorizont der sehr späten 80er Jahre.
Schon nach zwei Jahren war es leider mit der Herrlichkeit dieser Turniere, die es zum Schluss immerhin auf den bis vor kurzem gültigen Rekordwert von 70 Teilnehmern brachten, schon wieder vorbei. Da spielen durchaus persönliche Schicksale eine Rolle, also is‘ auch so und war auch nicht aufzuhalten!
Sagen wir mal „Mitleid“ gehabt hatte die gerade sich wieder als Schachgruppe neu gegründete Formation im Blindenschachklub Frankfurt, und bot dem Bezirk seine Unterstützung, sprich: tatkräftige Hilfe und Stellung der Ressourcen, bei der Wiederbelebung der Schnellschachmeisterschaften an. Der musste lediglich einen geringen Kostenbeitrag leisten, um wieder eine Bezirksmeisterschaft im Angebot zu haben.
Damit rettete der Schachbezirk Frankfurt seine Schnellschachmeisterschaft seit 1998 bis ins neue Jahrtausend hinüber. Leider war dann auch 2005 damit Schluss, d.h. nach 8 Jahren gab man das Turnier erneut auf. Die Teilnehmerzahlen entwickelten sich einfach nicht wunschgemäß. Der Blindenschachklub versuchte zwei Jahre später noch einmal eine Wiederbelebung, aber 2007 war Schluss mit Schnellschach im und durch den Bezirk Frankfurt.
Nun laufen die beiden Handlungsstränge zusammen.
2015, als man in Berkersheim bei einem Klub von Fußballern und Judokas reüssierte, lebte die Idee der Schnellschachmeisterschaft aus Niedererlenbach sofort wieder auf. Und es durfte ruhig etwas größer werden.
Man fand wieder den richtigen Ansprechpartner im Vorstand des Schachbezirks Frankfurt und die Idee, Schnellschach am Rande der großen Stadt mit der offiziellen Meisterschaft der Region zu verbinden, gab es auch schon.
Mit nur 34 Teilnehmern im ersten Anlauf an einem Samstag im September wurde man nicht gerade überrannt, die Teilnehmer vom damaligen Sieger GM Alexander Donchenko dagegen schon.
Im Jahr darauf konnte man an einem Sonntag im Oktober die Teilnehmerzahl gar mehr als verdoppeln. 69 Teilnehmer sahen den Sieg von IM Boris Margolin, damals noch für Oberursel antretend und damit gleichzeitig Bezirksmeister. Kurios war die damalige Turnierleitung, denn diese betreute nicht nur das Schnellschach- Open in Niedererlenbach, sondern parallel auch das große Jugend Open in Bad Soden. Die Internetverbindung hielt das aus, die Teilnehmer auf beiden Seiten der Metropole und der Protagonist auch!
Nun könnte man meinen, leicht auf die nächste Ausbaustufe schließen zu können. Jedoch erwies sich der Weg zurück in den September, auch wenn es ein Sonntag war, als nicht optimal. Nur 52 Teilnehmer waren weit weg von dem, was man sich seitens der Turnierleitung im Bezirk und der treuen Helfer im gastronomischen Bereich vorgestellt hatte. Sportlich gesehen waren 52 schon OK, und der Vorjahreszweite IM Jacek Dubiel aus Oberursel blieb nun auch im zweiten Jahr ungeschlagen, womit er sich erstmals den Sieg in diesem Turnier und auch den Titel des Bezirksmeisters sicherte.
Der starke Wille innerhalb der Schachabteilung des FV Berkersheim führte aber trotz des enormen Lochs, dass man sich bei der Suche nach einem Meister für den Schachbezirk in die eigene Kasse sprengte, eben nicht zur Einstellung des Turniers, sondern zu Überlegungen woran es lag und wie man es besser machen könnte. Was dann zum Turnier am letzten Wochenende führte.
Da Bünde und Verbände es irgendwie geschafft haben, den Oktober so gut wie ohne Mannschaftskämpfe zu belegen, dafür alles in die Wochenenden im November zu packen, war trotz einer hohen Dichte an Veranstaltungen in der ersten Oktoberhälfte doch noch ein freier Sonntag gefunden worden.
Erneut wurde die Vorjahreszahl verdoppelt, doch diesmal gelangte man fast an die Kapazitätsgrenze des SAALBAU in Niedererlenbach. Fast.
104 Teilnehmer aus dem Niddatal Open 2018 sind eine starke Hausnummer für die kommenden Jahre, aber ich denke auch, dass es keine Höchstmarke bleiben wird.
IM Jacek Dubiel blieb im dritten Jahr in Folge ungeschlagen und verteidigte seinen Turniersieg und Titel souverän vor Patrick Chandler (König Nied) und FM Patrick Neukirchner(Gründau). Bester Jugendlicher wurde Richard Bethke(Neuberg) auf Platz 4, gefolgt vom besten Senior in der Hundertschaft mit CM Volker Gries. Einmal mehr beste weibliche Teilnehmerin wurde Astrid Fröhlich-Dill(Hofheim).
Sieger in den 5 Ratingklassen wurden FM Behrang Sadeghi (bis 2100, Bad Homburg), Dieter Böhm (bis 1900, FV Berkersheim), Thomas Reitz (bis 1600, BSK Frankfurt), Midhulan Aravindan(Hofheim) und schließlich David Stosberg(bis 1100, Sfr. Mörfelden).
Ja, es wurde später als 11 Uhr angefangen und damit war man leider auch erst später als geplant fertig. Und auch richtig, es hätten ein paar mehr Würste, Brötchen und Salate im Angebot sein können.
Aber: von den 104 Teilnehmern zu Beginn gingen immerhin 103 durchs Ziel. Das ist ein seltener Wert für einen so schönen, sonnigen Tag im Oktober. Und ich glaube doch, man ist nicht aus Protest geblieben, sondern weil die Teilnahme spaß gemacht hat. Und das ist schließlich auch ein Ziel der Veranstaltung.
„Wenn’s am schönsten ist, soll man aufhören“. Doch die Ankündigung durch den Veranstalter, dass man auch für 2019 ein Niddatal Open fest im Blick hat, lässt auf weitere Steigerungen am Erlenbach hoffen!
Gruß
Euer
Hans D. Post