Hessenschach 20/01

Jetzt schon anmelden zur Offenen Frankfurter Stadtmeisterschaft!
http://fsm.chess-open.net

 

  • IM Boris Margolin feiert 5. Blitztitel bei Frankfurter Rekordturnier
  • Überraschung in der Oberliga Ost
  • Die hessischen Ligen nach der Winterpause
  • Es begann vor 120 Jahren ….

 

IM Boris Margolin feiert 5. Blitztitel bei Frankfurter Rekordturnier

82 Teilnehmer waren zur Offenen Blitzmeisterschaft des Frankfurter Bezirks angetreten, davon knapp 30 aus den benachbarten Bezirken. Erneut eine Rekordbeteiligung: Der Jahresauftakt unmittelbar am Wochenende nach Neujahr scheint gut anzukommen!

War in den Vorjahren der kleine Saal im SAALBAU Titus Thermen in der Frankfurter Nordweststadt noch ausreichend gewesen, so sprengten die 80 Teilnehmer aus dem Vorjahr schon den Rahmen. Grund genug in diesem Jahr optimistisch zu bleiben und den großen Saal zu buchen; alles richtig gemacht, und die Teilnehmer nahmen es wohlwollend zur Kenntnis.

Auch einen Rekord bedeutete der 5. Sieg von IM Boris Margolin vom SV Oberursel bei diesen Meisterschaften. Zwar sind nicht alle Turnierergebnisse seit den 40er Jahren, aber auch ein Walter Jäger dürfte nicht zu sehr viel mehr gewonnen haben.

Margolin, der nach einem Jahr in der Bundesliga für Hofheim wieder zu seinem alten Klub zurückkehrte, zeigte den Teilnehmern ein spannendes Rennen über 19 Runden mit IM Sven Telljohann vom Frankfurter TV, der lange führte.
Platz 3 schließlich sicherte sich Jarl-Hendrik Kues vom Frankfurter Klub Brett vorm Kopp, der sich knapp vor dem überraschend starken Jonas Lenz von SK Bad Homburg platzieren konnte.

Auf Platz 5 kam IM Klaus Klundt vom SC Heusenstamm ins Ziel, der sich damit auch den Preis für Senioren sicherte und noch vor FM Vinzent Spitzl vom SV Griesheim ins Ziel kam.

Platz 6 ging an den besten Jugendlichen im Teilnehmerfeld: Daniel Ochs vom Wiesbadener SV. Wer früher noch in einen Raider- statt heuer den Twix- Schokoriegel biss, wird der Name des jungen Talents bekannt vorkommen. Daniels Papa ist der immer noch jüngste Frankfurter Stadtmeister aller Zeiten, Holger Ochs. Der Apfel fällt eben doch nicht weit…..

Sogar noch ein paar Jahre jünger als Daniel war die beste der vier weiblichen Teilnehmerinnen, Ani Avanyan aus dem russischen Kaliningrad; wobei auch hier der Raider- Kenner durchaus noch Königsberg in Ostpreussen synonym anwendet. Das junge Fräulein hat damit schon zum zweiten Mal in Folge den Frauenpreis gewonnen!

Der Sieg in der Teamwertung ging an die vier Spieler eines Vereins, die in Summe mehr Punkte sammeln konnten, als eines der anderen 4er Vereinsteams. Das waren für dieses Jahr der SV Oberursel und IM Boris Margolin, Ernst Fromme, Marcin Olesiak und Marc Nichols.

Jede Menge Tabellen, Scorecards und Fotos gibt es hier:

–> http://bezirk-frankfurt.schach-chroniken.net/archiv/20192020/bem/55bem_ergebnis.htm

 

Überraschung in der Oberliga Ost

Einen heftigen Ausrutscher leistete sich Bad Emstal/Wolfhagen in der Oberliga: während in der Samstagsrunde noch alles wie geplant lief, 6 : 2 gegen Gernsheim, war Mörlenbach/Birkenau mit einem 5,5- Sieg einen Tag später der Bremsklotz zum Durchmarsch der Nordhessen in die 2. Liga.

Oberursel konnte nur teilweise von dieser Niederlage des immer noch auf Platz 1 rangierenden Tabellenführer profitieren, da man selbst auch einen Mannschaftspunkt gegen Griesheim abgeben musste, die wiederum der kommende Gegner der Nordhessen sind. Eine spannende Doppelrunde in Wiesbaden erwarten die Schachfans im Rhein-Main-Gebiet am 29. Februar!

Am Tabellenende hat sich die Lage für Gernsheim nach dem Sieg gegen Marburg deutlich entschärft, Letztere müssen sich nun versuchen von Platz 11 und 12 zu distanzieren.

–> http://dsb.schach-chroniken.net/oob

 

Die hessischen Ligen nach der Winterpause

Während sich Liverpools Trainer Klopp um die kurzen Pausen für seine Kicker auf der Insel sorgt, haben die hessischen Schachspieler fast zwei Monate Spielpause zum Auskurieren der Blessuren aus den anstrengenden Liga- Wettkämpfen erhalten:-)

HESSENLIGA

Dettingen ist dabei die lange Pause nicht gut bekommen und der letzte Tabellenführer aus 2019 ist auf Platz 4 abgerutscht. Die knappe Niederlage im Heimspiel gegen Hofheim nutzten Bad Homburg, Bad Nauheim und eben auch Hofheim, um nun die Plätze 1 – 3 zu belegen.

Brett vorm Kopp droht nächste Abstieg nach der Niederlage gegen Gießen, Nied könnte deren Begleiter werden.

VERBANDSLIGEN

Bad Emstal/Wolfhagen 2 im Norden und Heusenstamm 2 im Süden sind als einzige Teams noch ungeschlagen in den beiden Spielklassen.
Einzig die jeweiligen Gruppenzweiten, Eppstein in der Nordgruppe und Sfr. Frankfurt im Süden, haben noch reelle Chancen auf Platz 1.

Gelnhausen in der Nordgruppe hat schon ernsthafte Probleme die Klasse noch zu halten, alle anderen im Tabellenkeller hoffen noch auf die lange Saison.

LANDESKLASSEN

Caissa Kassel im Norden, Wiesbaden im Westen, Matt im Park im Osten und schließlich Darmstadts Schachforum sind die alleinigen Tabellenführer in ihren Staffeln. Alle ungeschlagen, nur MiP Frankfurt musste bisher ein Unentschieden abgeben.
Eschwege (Nord), Marburg 2 (West), BvK Ffm 2 und Kinzigtal(Ost)

–> http://hessische.schach-chroniken.net/hsv/20192020/mk/50mk.htm

 

Es begann vor 120 Jahren ….

… und es nicht die Geschichte des Deutschen Fußballbundes oder des FC Bayern München gemeint. Nein, es geht natürlich um die Frankfurter Stadtmeisterschaft, die gleich zu Beginn des Jahres, etwa um diese Zeit, ihren ersten Sieger überhaupt kürte.

Wilhelm Steinitz wechselte in diesem Jahr in den Schach-Olymp, während Kurt Richter, der spätere „Scharfrichter aus Berlin“, dessen Staffelstab übernahm.

Weltmeister haben bei der Frankfurter Stadtmeisterschaft keine teilgenommen, aber Deutsche Meister schon. Zumindest Aljechin soll mal heimlicher Gast gewesen sein und einen gewissen Walter Niephaus beobachtet und dem späteren Stadtmeister auch Talent bescheinigt haben.

Unvergessen das Jahr 2011, wo GM Igor Khenkin parallel die Deutsche Einzelmeisterschaft in Bonn gewann und nur wenige Tage später auch Frankfurter Stadtmeister wurde. Der frischeste Stadtmeister als Deutscher Meister aller Zeiten!

Möglich natürlich nur, weil die Stadtmeisterschaft seit vielen Jahrzehnten schon nur mit einer Runde pro Woche auskommt, diese zuletzt immer Montagabends. Wodurch sich alles über etwa 1,5 Monate hinzieht. Freilich kein Vergleich mit den 2. Olympischen Spielen der Neuzeit vor 120 Jahren in Paris, die fünf Monate andauerten!

Genug der Geschichten (für den Moment), das Anmeldeformular für 2020 findet sich hier:

http://fsm.chess-open.net

 

Gruß

Euer

Hans D. Post