Mühsames 2-2 im Finale gegen Taunusstein II
Am Sonntag sind wir als klarer Favorit gegen die Schachfreunde aus Taunusstein zum Pokal-Finale im Bezirk 8 (Rhein-Taunus) nach Klarenthal gefahren. Allein die deutlich höheren Ratingzahlen ließen ein schnelles 4-0 zu unseren Gunsten erwarten. Und es sah auch bald nach dem erwarteten Erfolg sowie einem baldigen Besuch beim Idsteiner Hexenfest aus.
Albert gewann schnell eine Figur und kam zu einem großen Stellungsvorteil mit gefährlichem Königsangriff. Andreas bekam mit den schwarzen Steinen aus der Eröffnung heraus eine gut spielbare Stellung. Der Berichterstatter mißhandelte zwar etwas die Eröffnung, konnte aber aufgrund der vorteilhaften Bauernstellung auf eine Bauernmehrheit am Damenflügel hoffen. Schließlich wehrte Dimitri ein allzu forsches Budapester Gambit seines Gegnes bequem ab und kam in der Folge zu gutem Figurenspiel.
Und dann kam alles ganz anders. Albert gab die Figur zurück und geriet mangels Bauenmasse plötzlich ins Hintertreffen. Sein Gegner nutzte alle sich bietenden Chancen und legte Albert’s König bloß. Nach allgemeinem Abtausch aller Figuren fand sich Albert einer übermächtigen Bauernnmasse ausgesetzt und musste aufgeben.
Am Nebenbrett setzte sich das Drama fort. Andreas ließ in guter Stellung eine tödliche Fesselung zu, wonach eine Figur vorloren ging. Dann erwachte er aber zu voller Kampfkraft und hielt das entstandene Endspiel König und ein paar Bauern gegen König, Läufer und ein paar Bauern Remis. Das gelang freilich nur mit gegnerischer Hilfe, die den Durchmarsch eines Freibauern zuließ. Uff.
Am Spitzenbrett brachte die aktive Aufstellung der Figuren bald den gewünschten Erfolg in Form eines Figurengewinns. Dimitri ließ sich nicht verwirren und schnappte sich einfach weiteres Material, wonach der Gegner bald die Segel strich.
Somit ergab sich die für uns glückliche Situation, dass am zweiten Brett ein Remis zum Mannschaftssieg nach Berliner Wertung genügen würde. Aber was war passiert? Der Berichterstatter befand sich in einem Leichtfigurenendspiel mit gegnerischem Mehrbauern; und dieser drohte einfach zur Grundreihe durchzumaschieren. Glücklicherweise fand der Gegner nicht die besten Züge, wohingegen der Berichterstatter einige „einzigen Züge“ machen musste. Dazu gehörte die zeitweilige Hergabe eines zweiten Bauern, um am Ende in einem theoretischen Remisendspiel zu landen.
Glück gehabt, und Respekt vor der beachtlichen Leistung der Taunussteiner Schachfreunde.
Auf Hessenebene kann es für uns nur besser gehen.
Ach ja, zum Hexenfest kamen wir natürlich nicht mehr:-))